
Mein Berufspraktikum an der HGS MathComp

Hallo!
Mein Name ist Denise. Ich gehe in die 11. Klasse des Gymnasiums am Kaiserdom in Speyer und bin Teilnehmer des Heidelberger Life-Science Lab. Im Rahmen der Durchführung eines 10 Werktage umfassenden Berufspraktikums habe ich an der Heidelberg Graduate School of Mathematical and Computational Methods for the Sciences (HGS MathComp) ein Praktikum im Bereich "Mathematische Modellierung" absolviert.
Auf dieser Seite berichte ich über meine Erlebnisse und Erfahrungen. Viel Spaß!
Erste Woche (26. Januar bis 30. Januar 2015)
26. Januar:
Mein erster Praktikumstag begann gegen 10 Uhr und ich erhielt eine kurze Einführung (u.a. Überblick über das IWR und die HGS MathComp) durch meinen Betreuer, Herrn Dr. Winckler. Nach einer Erläuterung des organisatorischen Ablaufs des Praktikums zeigte mir Herr Winckler einige Videos zum Thema "Spirals, Fibonacci, and being a Plant". Zusätzlich erhielt ich mehrere Leitfragen, bspw. "Welchen Grenzwert besitzt die Fibonacci-Folge?", die ich selbstständig bearbeitet habe. Mittags bekam ich die Gelegenheit, Herrn Winckler zu einer Besprechung über das Thema "Digital Humanities" am Historischen Seminar der Universität Heidelberg zu begleiten.
27. Januar:
Am nächsten Tag sowie den darauf folgenden Tagen begann die Arbeit um 9.15 Uhr. Nach kurzer Rücksprache mit Herrn Dr. Winckler arbeitete ich an den Leitfragen vom Vortag weiter. Mittags durfte ich einem Treffen zwischen Herrn Winckler und Herrn Jäger zwecks Vorbereitung des nächsten Modellierungstages "Raum und Zeit" des IWR beiwohnen.
28. Januar:
Da meine Aufgaben die Anfertigung eines Praktikumsberichts beinhalten, traf ich mich gegen 10 Uhr mit Herrn Keese. Ich erhielt eine kurze Einweisung in das Content-Management-System Typo3 und begann daraufhin mit der Planung der Seitengestaltung. Darüber hinaus konnte ich um 14 Uhr an einer Sitzung teilnehmen, in der die Vergabe von Fördermitteln besprochen und über Projektanträge entschieden wurde. Zwischen den beiden Terminen habe ich mir Videos mit Informationen und Erläuterungen zu JavaScript angesehen.
29. Januar:
Heute war eigenständiges Arbeiten angesagt, d.h. zunächst Internetrecherche bis 10 Uhr. Anschließend traf ich mich wieder bis 11 Uhr mit Herrn Keese, um meine Webseite in TYPO3 zu erstellen und diese mit ersten Inhalten, Texten und mit Gimp bearbeiteten Bildern, zu füllen. Den Rest des Tages beschäftigte ich mich mit Fraktalen. Fraktale sind geometrische Figuren mit gebrochen rationaler Dimension, die Selbstähnlichkeit aufweisen; d.h. Teile der Figur sind kleine Kopien dieser Figur - weitergehende Informationen. Besondere Aufmerksamkeit widmete ich dabei den platonischen Fraktalen, der Mandelbrotmenge und dem Sierpinski-Dreieck.
30. Januar:
Zunächst aktualisierte ich bis ca. 11.55 Uhr meine Webseite, d.h. ich stellte neue Texte bzw. Bilder ein und überarbeitete bereits vorhandene Inhalte. Im Anschluss daran durfte ich einen - mathematisch wie physikalisch anspruchsvollen - Vortrag von Herrn Prof. Röpke über die mathematische Modellierung von Supernovae des Typs Ia im Rahmen eines Astrophysik-Workshops am IWR besuchen. Später stellte mir Herr Dr. Winckler "raumfüllende Kurven" vor. Ich erhielt einen ebenso interessanten wie lehrreichen Einblick in unterschiedliche Arten der Unendlichkeit, in die Peano-Kurve und den mathematischen Begriff der "Bijektion", und erfuhr darüber hinaus, wie diese miteinander in Verbindung stehen. Den Rest des Tages widmete ich mich der Internetrecherche zum Thema "raumfüllende Kurven" und versuchte mich an einer eigenen Konstruktion solcher Kurven.
Zweite Woche (02. Februar bis 06. Februar 2015)
02. Februar:
Infolge technischer Probleme am Stellwerk der Deutschen Bahn konnte ich heute erst um 11.30 Uhr mit der Arbeit beginnen. Herr Dr. Winckler zeigte mir die Arbeitsweise an einem Linux-Rechner unter Verwendung des "Terminals". Darüber hinaus programmierte Herr Winckler ein kleines C++ Programm zur Bestimmung der Primzahlen im Zahlenbereich von 2 bis 99, das mittels "Terminal" kompiliert wurde, um mir eine Vorlage für mein eigenes Programm zur Umwandlung einer Zahl vom Dezimal- in das Neunersystem zu geben. Hierzu erläuterte mir Herr Winckler die zugrundeliegende Mathematik. Gegen 14.30 Uhr traf ich mich mit Frau Klassen. Sie machte mich in 90 Minuten mit der Funktionsweise der Verwaltung der HGS MathComp vertraut, den notwendigen organisatorischen Abläufen zur Durchführung von Veranstaltungen, wie Workshops, und der Buchhaltung inkl. zugehöriger interner Datenbank.
03. Februar:
Herr Dr. Winckler und ich haben bis 10 Uhr mein Programm vom Vortag überarbeitet, getestet und fertiggestellt. Im Anschluss kümmerte ich mich bis ungefähr 10.50 Uhr um meine Webseite, stellte neue Bilder und Texte ein. Danach schaute ich mir Tutorials zu den beiden Programmiersprachen C++ wie Javascript an. Gegen 13.45 Uhr erklärte mir Herr Winckler die Struktur der Universität Heidelberg sowie die Einbettung der HGS MathComp in ihre akademische Umwelt. Den Rest des Tages widmete ich mich der Programmiersprache "Processing", indem ich einführende Literatur las und erste Programme umsetzte.
04. Februar:
Heute beschäftigte ich mich weiter mit Processing. Ich arbeitete das Skript "Getting Started with Processing" bis Kapitel 8 durch, indem ich die dort aufgeführten Programmbeispiele umsetzte. Anschließend versuchte ich mich an einem Programm zur Visualisierung von Fraktalen. Dabei ist folgendes Programm zur rekursiven Darstellung eines aus Kreisen bestehenden Fraktals entstanden:
05. Februar:
Nach einer kurzen Besprechung mit Herrn Dr. Winckler über meinen heutigen Arbeitsablauf durfte ich bei einer auf Englisch stattgefundenen Besprechung zwischen ihm und zwei Studentinnen anwesend sein. Im Rahmen ihres Softwarepraktikums am IWR wurde eine Aufgabe zur mathematischen Modellierung eines betriebswirtschaftlichen Problems erörtert. Im Anschluss daran beschäftigte ich mich mit der Hilbert-Kurve, bspw. indem ich deren erste vier Iterationen zeichnete. Zusätzlich schaute ich mir Videos über weitere Fraktale, wie die Drachenkurve, an.
06. Februar:
Der letzte Tag... Heute hieß es (unter anderem), die finale Version meines Praktikumsberichts online zu stellen. Daher traf ich mich erneut mit Herrn Keese. Mittags erklärte mir Herr Dr. Winckler den Begriff der "Stetigkeit" anhand der Hilbert-Kurve.
Fazit
Mein zweiwöchiges Berufspraktikum an der HGS MathComp hat mir sehr gefallen. Das Programm war von Herrn Dr. Winckler informativ und abwechslungsreich gestaltet, sodass ich viel lernen konnte - über die Arbeitsweise an der HGS MathComp wie auch über neue Bereiche der Mathematik. Darüber hinaus war das Arbeitsklima sehr angenehm. Ich kann das Praktikum nur weiterempfehlen.